Es ist wieder Maronenzeit. Auch unter dem Namen Ess- oder Edelkastanien bekannt, liegen die Maronen ab Ende September und im Oktober unter den bis zu 35 Meter hohen Kastanienbäumen. Man kann sie selbst rösten oder kochen, danach sofort pur verzehren oder aber als Beilage zum Hauptgang reichen. Sie schmecken auch wunderbar als Dessert. Im Dezember sind sie auf jedem Weihnachtsmarkt zu finden und frisch geröstet ein köstlicher, gesunder und nahrhafter Snack.
Früher nannte man Maronen auch das “Brot des armen Mannes”, da man sie einfach vom Boden aufsammeln konnte und aufgrund ihres hohen Stärkegehalts eine sättigende Speise erhielt, die nichts kostete. Aus Maronenmehl ließ sich auch gut Brot backen.
Heutzutage kann man sie natürlich immer noch selbst sammeln – glücklich ist derjenige, der einen Maronenbaum im Garten stehen hat (wie Freunde von mir) – oder aber auf dem Wochenmarkt und in manchen Supermärkten kaufen. Man sollte darauf achten, dass ihre Schale fest, glatt und glänzend ist und dass sie keine Wurmlöcher haben. Sie sollten auch nicht zu leicht sein, denn dann sind sie häufig verdorben. Leider sind frische Maronen nicht lange haltbar. Nach dem Aufsammeln oder Kauf sollte man sie rasch verzehren. Es gibt auch Dauermaronen, die Ende November geerntet werden und sich bis zu 3 Monate an einem kühlen Ort (trockener Keller) lagern lassen.
Man kann auch vorgegarte, eingeschweißte Maronen im Supermarkt kaufen, die mir persönlich aber nicht besonders gut schmecken. Ich verarbeite lieber die frischen Esskastanien selbst oder kaufe sie geröstet auf dem Weihnachtsmarkt – ein wesentlich gesünderer und kalorienärmerer Snack als Pommes und Co.
Man sollte Edelkastanien übrigens nicht mit den Rosskastanien verwechseln, die nicht essbar sind. Diese Kastanien sind größer und runder als die Maronen (siehe Foto).
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Maronen zuzubereiten. Die einfachste ist, sie einfach zu rösten und noch warm zu verzehren. Sie lassen sich aber auch gut kochen, pürieren, glasieren und als Beilage beispielsweise zu Rosenkohl reichen oder zu einem süßen Dessert verarbeiten. Selbst Kuchen oder Torten kann man aus ihnen herstellen. Im Internet findet man viele köstliche Rezepte.
Glasierte Maronen
Zutaten für 6 Personen (als Beilage):
1 kg Maronen, 50 g Butter (für Veganer: Alsan), 2 EL Zucker, 1/4 l trockener Rot- oder Weißwein, 1 Prise Salz
Zubereitung: Den Backofen auf 220 Grad Celsius vorheizen (Umluft 200 Grad). Die Esskastanien waschen und die Schale oben mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen (dabei darauf achten, dass das Kreuz relativ groß ist, dann lassen sie sich später besser öffnen). Die Maronen auf ein Backblech legen und ca. 15 bis 20 Minuten rösten, bis die Schalen weit genug aufgesprungen sind. Dann die Kastanien aus dem Ofen nehmen und schälen. (In vielen Rezepten liest man nun, dass man die innere Haut entfernen solle – aber das ist mir, ehrlich gesagt, zu kniffelig, denn die Haut sitzt ziemlich fest und lässt sich nur mit Mühe abziehen; ich finde, die Kastanien schmecken auch mit Haut sehr gut.) In einem Topf die Butter (bzw. Alsan) mit dem Zucker erhitzen, dann die Maronen hinzugeben und etwa 10 Minuten karamelisieren lassen. Danach den Wein hinzugießen, salzen und alles zugedeckt ohne umzurühren bei milder Hitze ca. 10 Minuten dünsten. Die Kastanien sollten innen weich sein, aber nicht zerfallen.