Die Bäume des Bhutan

Im Königreich mit dem per Verfassung garantierten Bruttonationalglück spielen die Natur und ihre Bewahrung eine tragende Rolle. Und die Bhutaner sind geradezu davon besessen, Bäume zu pflanzen. taz. 04.08.2015

Allee (Foto A. Illhardt)
Allee (Foto A. Illhardt)

Das kleine Land Bhutan, das zwischen China und Indien liegt, und weniger als 750.000 Einwohner hat, hält den Weltrekord im Bäumepflanzen. Zum 60. Geburtstag ihres Königs pflanzten Hunderte von Freiwilligen 49.672 Baumschösslinge. König Wangchuck ist Preisträger des Earth Champion Award. Diese Auszeichnung wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen verliehen. Mit der Aktion des Baumpflanzens ehrten die Bewohner Bhutans ihren König für seine Anstrengung für den Naturschutz, eine nachhaltige Entwicklung und das Konzept des Bruttonationalglücks. Schon seit 1974 werden in Bhutan jedes Jahr Hunderttausende von Bäumen gepflanzt.

Tshering Palden, 32, Journalist der bhutanischen Zeitung Kuensel, erklärte hierzu: „Es kann keinen besseren Weg geben, die Welt schöner und sicherer zu machen für meine Kinder und ihre Zukunft – gegen all die Auswirkungen des Klimawandels.“

2010 zeigten Studien, dass 80 Prozent des Landes von Wald bedeckt sind. Ungefähr 50 Prozent des Landes ist als Naturpark geschützt und beherbergt einige der besonders gefährdeten wild lebenden Tierarten, wie zum Beispiel den bengalischen Königstiger, den Roten Panda, den Weißbauchreiher, den Schwarzhals-Kranich, den Schneeleoparden und den Goldlangur. (taz 04.08.2015)

Blaugrüne Sinfonie (Foto M. Illhardt)
Blaugrüne Sinfonie (Foto M. Illhardt)

Tshering Palden hofft, dass der Rest der Welt ebenfalls entsprechend viel für den Umweltschutz und den Erhalt unseres Planeten unternimmt und nicht nur debattiert.

Bhutan hat übrigens verfassungsrechtlich zugesagt, dass 60 Prozent des Landes für alle Zeiten bewaldet sein wird.

Fundort: taz vom 04.08.2015