Telgte. Ist DaDa gaga? Unter diesem Motto stand die zweite Hörstunde in der Kornbrennerei. Die drei Akteure des Abends, Annette Roth, Wiltrud Heithoff und Michael B. Ludwig, hatten sich für dieses Projekt vier Wochen immer wieder getroffen, um zu planen und zu proben. Sie schafften es mit ihrem außergewöhnlichen Projekt trotz sommerlicher Hitze und Urlaubszeit die Kornbrennerei bis auf den letzten Platz zu füllen
In seiner Anmoderation erklärte Arnold Illhardt zunächst, was DaDa ist und wie sich diese Bewegung ab 1916 entwickelte. Ziel der DaDa-Künstler war es durch z.T. unsinnige und provozierende Aktionen in Wort und Bild die Kunst ad absurdum zu führen. Stücke von Schwitters, Jandl oder Ball wurden von den drei Sprechern in einer abwechslungsreichen Mischung vorgebracht: es wurde gesungen, geschrien, geflüstert oder in Fantasiesprachen palavert.
Michael B. Ludwig gelang es mit seinem Eigenwerk, einer Wortcollage aus den Fernsehprogrammtiteln der letzten Wochen, einen Bogen vom künstlerischen Neubeginn nach dem ersten Weltkrieg zu der Sinnentleerung unserer täglichen TV-Unterhaltung zu schlagen. Immer wieder gab es vom begeisterten Publikum Zwischenapplaus und zum Ende der Veranstaltung konnten die Gäste sich über drei Zugaben freuen. Sicherlich hat dieser Abend dazu beigetragen, dass die Hörstunde nun schon eine kleine Fangemeinde hat.
Die gesamte Bildergalerie der Hörstunde (Fotos: Marion Illhardt):