Licht ist Leben
Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden

Museeum Frieder Burda (Foto: Arnold Illhardt)
Museeum Frieder Burda (Foto: Arnold Illhardt)

Baden-Baden. Mit dieser Stadt assoziiert man sehr unterschiedliche Facetten: Kurstadt für Gebrechliche, Schmuckkästchen für Ästheten und Nobelort für die dort hausenden Menschen mit zumeist nur äußerem Reichtum. Das städtebauliche Kleinod schmiegt sich dermaßen an die Berge des Schwarzwalds, dass man beinah schon von einer unverschämt glücklichen Lage sprechen muss. André Heller nannte Baden-Baden eine „elegante, von prachtvollen Bäumen geadelte Stadt“. Diese Baumpracht wird vor allem auf der Lichtentaler Allee deutlich, die nicht ohne Grund zu den schönsten ihrer Art zählt. Es wundert da nicht weiter, dass der Verlegersohn und Kunstsammler Frieder Burda genau diesen Standort wählte, um hier ein nach ihm benanntes Museum zu errichten. „Das neue Gebäude“, so der Architekt Richard Meier, „entwickelt sich harmonisch entlang der Lichtentaler Allee und ergänzt die angrenzende Kunsthalle“. Dieser Meinung waren viele Baden-Badener anfangs keinesfalls und protestierten gegen den Kunsttempel im schönsten Grün der württembergischen Stadt. Meckern, vor allem gegen Neues, gehört zum Handwerkzeug; heute kräht kein Hahn mehr danach. Im Gegenteil: Die Bewohner sind stolz auf den 2004 fertig gestellten Gebäudezuwachs in ihrer Stadt, der wie ein Magnet Kunstinteressierte aus aller Welt anzieht. Und wieder ist es ein Prachtbau.

 

Museeum Frieder Burda (Foto: Arnold Illhardt)
Museeum Frieder Burda (Foto: Arnold Illhardt)

„Das Wichtigste ist Licht. Licht ist Leben“, war die Devise des Architekten Richard Meier, der den Entwurf für das Museum lieferte; errichtet wurde es schließlich durch den Baden-Badener Architekten Peter W. Kruse. Genau dieser Eindruck eines lichtdurchfluteten Gebäudes, war unsere erste Impression bei unserem Besuch 2014. Übergroße Fenster schaffen eine direkte Verbindung zur Allee, so dass ein ständiges Wechselspiel zwischen Kunst innen und Natur außen stattfindet. Dieser Weitblick setzt sich auch innen fort, denn in dem schneeweißen Gebäude, bestehend aus zwei großen Sälen, zwei Kabinetten und einem Souterrain, gibt es stets genügend Platz, die dort ausgestellten Werke auch aus angemessener Entfernung zu betrachten. Ein Museum also, das sich selbst als Gesamtkunstwerk umschreiben lässt.

 

In der Sammlung von Frieder Burda befinden sich Namen von höchstem Rang, darunter sieben Künstler, denen von der Japan Art Association der Praemium Imperiale, eine Art Nobelpreis der Künste, verliehen wurde: Louise Bourgeois, Niki de Saint Phalle, Willem de Kooning, Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und Georg Baselitz. Darüber hinaus findet man aber auch Werke von Max Beckmann, Markus Lüperz, Mark Rothko oder Clyfford Still.

 

Museeum Frieder Burda (Foto: Arnold Illhardt)
Museeum Frieder Burda (Foto: Arnold Illhardt)

Durch eine gläserne Brücke ist das Museum Frieder Burda mit dem um 100 Jahre älteren Bau der Staatlichen Kunsthalle von Hermann Billing verbunden, auf der Ausstellungen zu sehen sind, die auf geschickte Art beide Gebäude repräsentieren. Krönender Abschluss ist ein Cafe, in dem auf gelungene Art der Kunstgedanke weiterbetrieben wird, so als sei man selbst Teil eines Kunstprojektes.

 

www.museum-frieder-burda.de